QiGong ist ein Weg der Achtsamkeit – der Achtsamkeit erst mal mit sich selbst und auch mit anderen.
QiGong ist eine chinesische Methode der Gesunderhaltung des Menschen. Das authentische QiGong wird seit tausenden von Jahren in China praktiziert und wird in den Shaolin-Klöstern in der Tradition von den Meistern mündlich an ihre Schüler weitergegeben. Die Meister wissen um die heilsame Wirkung des QiGong und geben dieses Wissen in der Tradition weiter. In China gibt es kein „Gesundheitswesen“ wie in der westlichen Welt, wo der Mensch zum Arzt geht, wenn er krank ist, um therapiert zu werden. In China gingen die Menschen früher ins Kloster und wurden von den Shaolin-Mönchen zusammengetragen und gilt heute als Mutter der TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin).
Qi wird oft übersetzt als „Atem“ oder „Luft“. Die eigentliche Bedeutung geht jedoch weit darüber hinaus. Qi ist die Lebensenergie jedes Individuums und Qi ist auch die uns alle umgebende universelle Energie. Unter Gong versteht man die – kunstvolle – Arbeit, die durch Können und Fähigkeiten entsteht. Somit versteht man unter QiGong das ständige Arbeiten am Qi, oder im fortgeschrittenen Zustand die kunstvolle Fertigkeit, mit der Lebens-Energie umzugehen und es zur Gesunderhaltung sowie zur Heilung zu nutzen.
Manchmal begegnen uns Menschen, die voller Energie durchs Leben gehen, die selbst schwierige Lebensphasen mit Selbstvertrauen und große Herausforderungen des Lebens in sich ruhend meistern. Sie strahlen Optimismus aus und vermitteln Lebensfreude. Und wir fragen uns manchmal, wie kann das nur sein in dieser schnelllebigen und hektischen Welt?
Das Geheimnis dieser Menschen ist die frei und ungehindert fließende Lebenskraft Qi.
In der chinesischen Philosophie ist Qi die alles durchdringende Lebenskraft, die Pflanzen, Tiere, Menschen, ja selbst scheinbar leblose Dinge beseelt. Wir Menschen werden mit ausreichend Qi geboren, um 120 Jahre in diesem Körper zu leben – so die chinesische Philosophie. Leider gehen wir oft in der heutigen Zeit sehr unachtsam mit unserer Energie um. Der Stress, die Umweltverschmutzung, die Toxine, die ungesunde Ernährung (fast food), denen wir tagtäglich ausgesetzt sind – oder denen wir uns teilweise freiwillig aussetzen – läßt uns unsere Lebenskraft schneller verbrauchen als nötig. Dadurch entstehen möglicherweise auch energetische Blockaden. Wenn die Energie nicht mehr frei fließen kann, wenn sie sich staut, dann wird sie faulig, wie abgestandenes Wasser, und mit der Zeit manifestieren sich körperliche Beschwerden. Das tägliche Praktizieren von QiGong ermöglicht es uns, die Blockaden zu lösen und die verbrauchte Energie wieder aufzufüllen.
In China gehen Milliarden von Menschen früh morgens und abends in die Parks der Großstädte, um gemeinsam QiGong zu praktizieren. Sie tun dies, um genügend Energie für den bevorstehenden Tag zu sammeln und um am Ende des Tages die verbrauchte Energie wieder aufzufüllen. Ich vergleiche es gerne mit einer Batterie, die auch von Zeit zu Zeit wieder aufgeladen werden muß, damit sie wieder Strom abgeben kann. Wenn die Batterie leer ist, funktioniert das Gerät nicht mehr. Das ist bei uns Menschen genauso – wenn wir unsere Lebensenergie verbraucht haben, wird unser Körper nicht mehr funktionieren und unser unendliches Bewußtsein kehrt zurück zum Ursprung allen Seins.
Seinen Ursprung hat QiGong in den ca. 10.000 Jahre alten Stammestänzen, welche von Schamanen angeleitet wurden, die die Naturkräfte nutzten und die der Besänftigung von Geistern und der Heilung dienten. In den Mawangdui-Grabstätten der heutigen Provinz Hunan befinden sich bebilderte Übungsanleitungen, die auf ca. 2.000 Jahre alt geschätzt werden. Sie geben Hinweise darauf, daß die QiGong-Übungen bereits damals weit verbreitet waren. Über den Verlauf der Jahrtausende entwickelten sich verschiedene Ausprägungen. Mit den unterschiedlichen Übungsformen kamen verschiedene Aspekte zum Ausdruck: der Aspekt der Gesunderhaltung und Heilung, der spirituelle Aspekt (Entwicklung und Vertiefung der Spiritualität), und auch der Aspekt der Entwicklung von körperlicher Kraft sowie der Geschicklichkeit. Außerhalb der Klöster und Schulen entwickelten sich die Übungsstile ebenfalls weiter, was zu einem breiten umfangreichen Wissen über die positiven Effekte auf die Gesundheit führte.
In der chinesischen Medizin (TCM) wissen wir durch jahrtausendelange Erfahrung, daß Gesundheit dann entsteht, wenn Körper, Geist und Seele des Menschen in Harmonie sind. Krankheiten entstehen immer dann, wenn wir nicht in unserer Mitte sind, wenn wir nicht im hier und jetzt leben, sondern mit unseren Gedanken immer woanders sind – in der Vergangenheit, wo so vieles (vermeintlich) falsch gelaufen ist oder in der Zukunft (wo wir alles besser machen werden). Wir leben in einer so schnelllebigen Zeit, in der wir unser Leben nach einem Terminkalender ausrichten, den wir uns so voll packen mit allem möglichen, was wir glauben, erledigen zu müssen, mit Dingen, die wir glauben, anschaffen zu müssen, um glücklich zu sein oder andere damit glücklich zu machen. Dabei vergessen wir oft, daß die wirklich wertvollen Dinge direkt vor unseren Augen sind. Freuen wir uns noch an den winzigen Blüten der Wildblumen auf der Wiese? Hören wir noch den Schmetterling fliegen? Riechen wir noch den Duft der Apfelblüten? Spüren wir noch die unendliche Weisheit der majestätischen Berggipfel? Spüren wir noch die unendliche Liebe von Lady Gaia, unserer Mutter Erde, die uns jeden Tag ermöglicht auf ihr zu leben? Achten wir noch die Natur und alle ihre Lebewesen?
Ich habe mein ganzes bisheriges Leben im Rhein-Main-Gebiet gewohnt. Ich bin dort geboren worden, aufgewachsen, zur Schule gegangen, habe eine Ausbildung absolviert, bin arbeiten gegangen und habe nebenbei noch studiert. Mein ganzes Leben lang habe ich im Hamsterrad verbracht und dachte, wenn ich nur schneller laufe, kann ich früher aufhören damit. Welch ein Trugschluß… Ich wurde krank dadurch, d.h. ein Arzt sagte mir irgendwann einmal, daß ich krank sei und für den Rest meines Lebens Medikamente nehmen müsse. Da ich diese Diagnose nicht akzeptierte, bin ich auf Umwegen zu einem chinesischen Mediziner und QiGong-Meister gekommen. Von ihm durfte ich lernen, daß Krankheiten durch ungesunde Lebensweisen und Streß entstehen, und daß wir wieder gesund werden können, wenn wir unsere Lebensweise ändern.
Dem QiGong liegt eine gesamtheitliche Betrachtung des Menschen zugrunde. Hier wird der Mensch als Ganzes betrachtet und nicht nur einzelne Organe oder der Geist (Psyche). Im QiGong und der TCM werden nicht nur Symptome behandelt, sondern die Ursachen für die Disharmonie gefunden und beseitigt. Dazu ist es allerdings auch erforderlich, daß der Mensch seine Verantwortung für seine eigene Gesundheit selbst übernimmt und sie nicht an den Arzt oder Therapeuten abgibt und sagt „mach du mich jetzt mal gesund“ oder „gib mir ein Medikament, das mich wieder heilt“. Beim QiGong liegt an mir selbst, die Ursachen meiner Krankheit zu beseitigen und nach der Wiederherstellung meiner Gesundheit darauf zu achten, daß ich in meinem Gleichgewicht bleibe, daß ich mit meiner Energie achtsam umgehe, daß ich nicht mehr Energie verbrauche als notwendig, und daß ich meine Energiereserven immer wieder auffülle.
Du möchtest gerne mehr darüber erfahren? Ich lade Dich herzlich ein, es selbst auszuprobieren.